Italien-Referendum: Ein Nachwort

Der Pasta zuliebe | © Brooke Lark

Auf die innenpolitischen Konsequenzen will ich kaum eingehen. Nur Kurz zum internationalen Nachhall des Italien-Referendums. Beim russischen offiziellen Nachrichtensender Rossia24 wurde die Italien-Meldung nur wegen eines schweren Verkehrsunfalls in Sibirien, bei dem 12 Menschen tödlich verunglückten, darunter auch viele Kinder, an die zweite Stelle verschoben.


Die 30-minütige Sendung von 8:00 Uhr des französischen Nachrichtenkanals France24 berichtete heute früh fast ausschliesslich über das Ergebnis des italienischen Urnengangs. Im Bericht des deutschen Kanals N24 stand die Meldung ganz am Anfang, mit ausführlichem Kommentar. Beim russischen offiziellen Nachrichtensender Rossia24 wurde die Italien-Meldung nur wegen eines schweren Verkehrsunfalls in Sibirien, bei dem 12 Menschen tödlich verunglückten, darunter auch viele Kinder, an die zweite Stelle verschoben.

Das internationale Siegel vergaben dem italienischen Referendum Frau Le Pen aus Frankreich und Nigel Farage aus England, mit ihren enthusiastischen Stellungnahmen. Nach dem Brexit stellt das Wahlergebnis in Italien den erwarteten, weiteren Schritt in Richtung eines stufenweisen Abbaus der europäischen Union und der Eurozone dar. Alle Kräfte, die nun die des unrühmlich zurückgetretenen Renzi Nachfolge antreten können, gehören dem euroskeptischen und pro-russischen Lager an. Russland hat ins italienische Referendum kräftig investiert und es erntet heute seinen Gewinn, wie schon in den letzten Wochen in Moldau und Bulgarien.

Die italienischen Wähler haben sich aus geopolitischer Sicht deutlich für Rechtsnationalismus und Autoritarismus ausgesprochen, auch diejenigen, die gestern Abend durch die Strassen von Rom unter roten Flaggen mit Hammer und Sichel auf und nieder zogen. Sie haben davon keine Ahnung und jubeln, als hätten sie die ganze Zeit nur darauf gewartet. Heute früh habe ich ein paar Reuetweets gelesen: «Wenn ich nur gewusst hätte, wer sich nun über dieses Ergebnis freut…»

Wie in England nach dem Brexit, werden sich auch in Italien ähnliche kindliche Stellungnahmen wahrscheinlich mehren. Das bringt nichts. Das Gleis führt immer deutlicher nach Osten, die Italiener haben eine weitere Weiche gestellt, auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt (Zitatsquelle: Für Deutschsprachige nicht der Erwähnung bedürftig).

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Luca Lovisolo DE

Ich wohne in der Südschweiz und arbeite als freiberuflicher Forscher für Recht und internationale Beziehungen. Schwerpunkt meiner Arbeit ist Mittel- und Osteuropa.

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    Luca Lovisolo

    Lavoro come ricercatore indipendente in diritto e relazioni internazionali. Con le mie analisi e i miei corsi accompagno a comprendere l'attualità globale chi vive e lavora in contesti internazionali.

    Tengo corsi di traduzione giuridica rivolti a chi traduce, da o verso la lingua italiana, i testi legali utilizzati nelle relazioni internazionali fra persone, imprese e organi di giustizia.

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